Es war einmal ...

Im Jahr 2007 trug es sich zu, dass ein dreijähriger Junge zu seiner Mutter sagte: „Mami, ich möchte auch Fußball im Kostüm spielen.“ Denn gerade waren sie an einem Sportplatz auf dem Fußball gespielt wurde vorbeigegangen. Die Mutter wollte also unbedingt ihrem Sohn den Wunsch erfüllen und hatte somit einen Auftrag einen Verein zu finden, bei dem die dreijährigen auch gleich ein Trikot bekommen sollten. So ging sie los und suchte nach einem Sportverein in annehmbarer Entfernung rund um die Ackerstraße, mit einem Sportangebot Fußballtraining für Kinder ab 3 Jahren. Leider wurde sie da nicht fündig, denn damals gab es nur Fußball für Kinder ab 5 Jahren.

Die Mutter hatte ja einen Auftrag zu erfüllen und so fragte sie einen guten Freund, der unter anderm auch ehrenamtlich als Fußballtrainer arbeitete, ob er nicht einmal pro Woche Fußballtraining für Zwerge mit „Kostüm“ im Park machen könne, sie würde sicherlich 5-6 Kinder finden, die da mitmachen würden. Der gute Freund sagte darauf, dass er das generell machen könne, dass das mit dem Park aber keine gute Idee sei. „Was machen wir, wenn der Fußballkäfig besetzt ist? Was machen wir, wenn das Wetter für die Kleinen zu schlecht ist? Möchtest du dann an den Tagen in die Kinderaugen gucken und ihnen sagen, dass heute kein Training stattfinden kann?“

„Ach so,“ sagte die Mutter, „das hatte ich nicht bedacht. Na gut, können wir dann irgendwo eine Sporthalle einmal pro Woche für eine Stunde mieten?“ „Nein, das geht leider nicht.“ sagte der gute Freund, „in Hallen und auf Sportplätzen können neben Schulen etc. nur eingetragene Vereine Trainingszeiten beantragen.“

„Ach so,“ sagte die Mutter, „dann müssen wir eben einen Verein hierfür gründen.“ und war sich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht des Ausmaßes dieses Satzes bewusst.

Zum Glück hat der gute Freund ab hier die Zügel in die Hand genommen und – schwups – startete das Training erst einmal im Sand auf dem Beach Mitte, denn da konnten wir eine Stunde pro Woche den Platz mieten. Die formale Vereinsgründung erfolgte dann 2008 und dann hatten wir endlich Hallen- und Platzzeiten.

Und dann wurden es immer mehr Kinder und mehr Kinder und ältere Kinder und Erwachsene und „Könnt Ihr nicht auch Seepferdchen Schwimmkurse organisieren? Wir finden keinen Platz für unser Kind.“ und „Könnt Ihr nicht auch etwas mit meinem noch jüngeren Kind machen, bitte genau in der Zeit genau da gegenüber, wenn mein dreijähriges Kind Fußballtraining hat?“ und „Könnt Ihr nicht auch etwas nur für die Mütter machen?“ und „Ab wann macht Ihr eigentlich auch Aikido?“ und so weiter und so fort und so kam es, dass der gute Freund zum Glück bereit war, seinen eigentlichen Job aufzugeben und sich immer mehr um Viktoria Mitte zu kümmern. Und zum Glück hat er sein ganzes Engagement in den Verein gesteckt und Tag und Nacht gearbeitet. Danke.

An dieser Stelle möchten wir allen Menschen der ersten Stunde, allen Menschen, die uns ein Stück begleitet oder uns seit Jahren unterstützen – auf welchem Weg und in welcher Funktion auch immer – zutiefst danken.